Schon oft wurden wir gefragt, ob wir ein paar ausgewählte Filme noch einmal zeigen können. Anlässlich des Festivaljubiläums haben wir uns entschieden, dem Wunsch nachzukommen. Unter dem Motto „Schräg & Schwindelfrei: Die besten Kletterspäße der letzten Jahre im Elbsandstein - jetzt wieder auf der großen Leinwand!“ haben wir drei amüsantente Filme zusammengestellt. Wir wünschen viel Spaß beim Anschauen.
Manfred Bartusch, Hagen Lettow, DDR 1970, 25 min
Der nicht immer ganz ernst gemeinte Film erzählt Kletterhistorie. Er lässt die Erstbegeher des Turnerweges am Falkenstein wieder auferstehen und erinnert uns an die Geschichte vom Essen-Kunze. Wir lernen etwas über die sächsische „Felsenverkehrsordung“ und werden daran erinnert, dass Sachsens Kletterer seinerzeit im Elbsandsteinvolksmund „Wuchter" genannt wurden. Ein Wiedersehen gibt es auch mit der Brusteinbindung, dem Dülfersitz, Perlonseilen, Stahlkarabinern, und dem unverkennbaren DDR-Kletterschuh mit Moosgummisohle. Manfred Bartusch, der auch als Redakteur an der Sendung mitgearbeitet hat, klettert mit seiner Seilschaft an Gipfeln wie Steinschleuder, Lokomotive und Vorderer Torstein. Vor eine besondere Herausforderung stellte die Filmcrew um Kamermann Hagen Lettow seinerzeit die Besteigung des 80 Meter hohen Bloßstocks.
Für die Filmaufnahmen im Edelweißweg wurde eigens eine ausgefeilte Seilkonstruktion entwickelt. „Seile am Sandstein“ versprüht in jedem Moment den Charme der frühen 70er. Der Film wurde seinerzeit für das Fernsehen der DDR produziert und 1972 in der Sendereihe „Entdeckungen im Urlaub“ ausgestrahlt. Gesprochen wurde die DEFA-Produktion in unverwechselbarer Weise vom damals noch in der DDR lebenden Schauspieler und Sänger Manfred Krug. Sein Fazit: „Es scheint sich bei der Kletterei im Elbsandsteingebirge um groben Unfug zu handeln, aber dieser Schein trügt.“ Da bleibt nur eins zu sagen: Berg Heil und Film ab für eine Perle aus den Tiefen der Archive.
Alex Hanicke & Felix Bähr, Deutschland 2015, 25 min
Die Chefköche Jörg Brutscher und Peter Brunnert empfehlen:
Vorspeise: herzhaft-sächsischer Schindekamin, garniert mit lecker brüchigen Knuspergriffchen.
Hauptgang: mit frischem Heidekraut verfeinerte Rollreibung an jungen Birken.
Nachtisch: hausgemachter Schulterriss oder pikant-knusprige Ausstiegswand (garantiert ohne Schlingen und andere Zusatzstoffe).
Beim Geschmack scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Was andere als ekelhaft ablehnen, stellt für eine Handvoll sächsischer Kletterer eine ganz besondere Delikatesse dar.
Besonders ungängige, brüchige, zugewachsene und am besten noch ungesicherte Kletterwege mit hohem Schindefaktor und Verkeimungsgrad. Kurzum: Wege, die auf der sächsischen „Kotzbrockenliste“ stehen. Jörg ist einer der wenigen Kletterer, der nicht nur Gefallen an solchen Aufstiegen gefunden hat, sondern diese auch noch sammelt. Der Film begleitet ihn und Buchautor Peter an einem etwas ungewöhnlichen Klettertag ...
Livegäste: Peter Brunnert, Jörg Brutscher, Alex Hanicke, Felix Bähr
Johannes Kürschner, Franz Müller, Deutschland 2018, 30 min
Die Abenteuer-Chaoten Günther und Hindrich machen vor nichts Halt. Diesmal geht es ins Elbsandsteingebirge und dort haben sie es auf ein sächsisches Urgestein im wahrsten Sinne des Wortes abgesehen, den heiligen Grahl des hiesigen Felskletterns.
Ein schwerer Schicksalsschlag zwingt die beiden erneut zum Aufbruch ins Ungewisse. Eine explosive Spurensuche beginnt, die selbst Meisterdedektiv Columbo an die Grenzen seiner Möglichkeiten gebracht hätte. Dabei führt es die beiden Elbtallappen in die düsteren Sandsteinschlüchte, über denen der sächsische Cerro Torre thront.
Doch um diesen zu erreichen, nehmen sie es mit lebendigen Sagen und Mythen auf, die ihnen das Blut in den Adern gefrieren lassen. Haltet euch fest bei der gefährlichsten Expedition seit der Erstbesteigung des Nanga Parbat. Dieses Unternehmen ist einfach teuflisch.
„Das explosivste Bergsportdrama seit Schrei aus Stein“ - Deinhold Messmer
„Nicht Oskar verdächtig“ - der tourist
„Ein Teufelswerk“ - Herner Werzog
„Vertical Limit war gestern“- TV Schielfilm
Livegäste: Günther & Hindrich
Filmtipp-Tipp: Der zum Kultfilm avancierenden Streifen „Mischn Impossible – Zwei Deppen im Duo“ mit Hindrich und Günther wird am Samstag 16:45 Uhr und Sonntag 15:30 Uhr im Bergsichten-Kino aufgeführt.
Zum Film
Sonntag, 17.11.24, 13:30 Uhr
Ort: Falkenstein-Saal
Vorverkauf: 8 Euro
Tageskasse: 10/8 Euro
inklusive VVO-Kombiticket
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