Wegen der großen Nachfrage zur Premiere des neuen Vortrages von Stefan Glowacz gibt es eine Zusatzveranstaltung am Sonntag, 17.11.2019, 16:45 Uhr
Multivisionsshow von Stefan Glowacz, ca. 120 min, inkl. Pause
Das Bergsichten-Festival bietet in diesem Jahr mehrere Premieren. So kommt auch der sympathische Extremkletterer und Profi-Abenteurer Stefan Glowacz mit seinem brandneuen Vortrag „Faszination Grönland - Coast to Coast“ wieder einmal zum Festival in die Elbestadt. In dem neuen Vortrag berichtet Stefan Glowacz über zwei beeindruckende Expeditionen in Grönland: seinem längsten Trip " Coast to Coast" im Winter 2018/2019 und die aktuelle Kletterreise mit der geplanten Erstbegehung einer Big-Wall an der Ostküste. Er durchleidet mit seinem Publikum die Anfahrt nach Schottland auf der 14,5 Meter Stahlyacht Santa Maria, friert mit ihnen bei minus 40 Grad auf dem Inlandeis und klettert mit seinen Zuhörern durch die steilsten Wände Grönlands.
Am 5. Juli 2018 brach Profi-Abenteurer Stefan Glowacz gemeinsam mit seinen Teamkollegen, dem Schweizer Fotografen und Arktisexperten Thomas Ulrich und dem Kletterer Philipp Hans aus Stuttgart zu seiner bisher längsten Expedition nach Grönland auf. Bei der 100 Tage langen „Coast to Coast“ Expedition verband Stefan Glowacz unterschiedliche Expeditionsformate in einer einzigen Expedition (Segeln, Überquerung von Grönland von der West- zur Ostküste mit Skiern und Snowkites, sowie der Erstbegehung einer Big Wall). Getreu dem Motto „by fair means“ stand das „Nachhaltigkeits – Abenteuer“ unter der Prämisse, auf der gesamten Expedition einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Auf schnelle Transportmittel wie Flugzeuge oder Helikopter wurde verzichtet.
Glowaczs insgesamt 6. Expedition in die Arktis startete daher nicht am Flughafen München, sondern in Starnberg, wo der 53-jährige Abenteurer zu Hause ist. Den Weg an die Küste im Norden Schottlands legten die drei Abenteurer in einem BMW i3 Elektrofahrzeug zurück. Von dort aus ging es an Bord der 14 Meter langen Stahlyacht „Santa Maria“ an die Westküste Grönlands. Skipper Wolf Kloss (55) ursprünglich aus Weilheim, mit dem Stefan Glowacz bereits 1999 in die Antarktis aufbrach, plante für das Erreichen der Westküste etwa 21 Tage ein. Ausgerüstet mit Transportschlitten, Ski und Snow-Kites startete Glowacz, Ulrich und Hans schließlich ab Eqip Sermia zur Durchquerung des Grönländischen Inlandeises an die etwa 1000 Kilometer entfernt Ostküste, was mehr als 40 Tage dauerte, während Skipper Wolf Kloss auf seiner „Santa Maria“ ebenfalls die Ostküste ansteuerte.
Im Scoresbysund angekommen warteten entlang des Fjordes beeindruckende, über 1000 Meter hohe Big Walls auf Stefan Glowacz und seinen 24 alten Kletterpartner Philipp Hans aus Stuttgart. Aber zum Klettern kam es nicht mehr. Es war bereits Ende September als Wolf Kloss mit der Santa Maria den Scoresbysund erreichte und das Durchquerungsteam abholte. Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und die herannahenden Herbststürme vereitelten die Erstbegehung einer Big Wall. Schweren Herzens trat das Team auf der „Santa Maria“ den langen und leidvollen Heimweg über Island und die Färöer Inseln nach Schottland an und weiter mit den Elektrofahrzeugen zurück nach München.
In diesem Jahr wird Stefan Glowacz zusammen mit Philipp Hans, Christian Schlesener, Markus Dorfleitner und Hans Martin Götz wieder in den Scoresbysund an der Ostküste von Grönland zurückkehren um das Kletterprojekt abzuschließen.
Steinschlag, Todesangst und Dankbarkeit: Stefan Glowacz & Team gelingt Erstbegehung in Grönland
Unter dem Motto “We will finish what we started“, brach Profi-Abenteurer Stefan Glowacz mit seinen Teamkollegen Philipp Hans, Markus Dorfleitner, Christian Schlesener und dem Fotografen Moritz Attenberger am 7. Juli 2019 an die Ostküste Grönlands auf. Das Ziel: im abgeschiedenen Scoresbysund eine Erstbegehung an der 1.977 Meter hohen Grundtvigskirken zu realisieren. Am ersten Klettertag werden Stefan Glowacz und Philipp Hans völlig ungeschützt von massivem Steinschlag überrascht. Glowacz verletzt sich. Auch mental hat der Kletterprofi mit den Folgen des Erlebten zu kämpfen. Dem Ziel näher denn je, ist Aufgeben aber keine Option.
Per Bahn und Segelschiff nach Grönland
Wie im Vorjahr, als die geplante Erstbegehung an der Grundtvigskirken wegen anhaltenden Schneefalls scheiterte, stand das Abenteuer auch 2019 unter der Prämisse, auf dem gesamten Reiseweg einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Die zweimonatige Expedition startete am Bahnhof Starnberg, wo das 5-köpfige Team die Anreise nach Schottland über Paris, London und Glasgow per Bahn antrat.
Mit Skipper Wolf Kloss, dessen Sohn Daniel erreichten die mit der 14 Meter langen Stahlyacht „Santa Maria“ nach stürmischer Überfahrt am 30. Juli Scorebysund und schließlich das Basislager am Wandfuß der Grundtvigskirken errichtet wurde. Das Ziel: Eine neue Route durch die 1.300 Meter Nordwand zu realisieren.
„Was für ein dramatischer Auftakt! Was für ein riesiges Glück!“
Am ersten Klettertag, just in der ersten Seillänge werden Glowacz und Seilpartner Philipp Hans jedoch von einer Steinlawine erfasst. Etwa 100 Meter über den beiden bricht eine tischgroße Granitplatte aus und zerbirst etwa 50 Meter über den Kletterern an einem Felsvorsprung in steinerne Geschosse, die Glowacz am rechten Oberschenkel und rechten Unterarm verletzen. Philipp Hans kommt mit einem Streifschuss am Oberschenkel Gott sei Dank glimpflich davon. Der ursprüngliche Plan einer Erstbegehung an der Nordwand muss aufgrund der brüchigen Felsqualität, ebenso wie eine Linie durch die Ostwand verworfen werden. Zu gefährlich, unkalkulierbar hoch das Steinschlagrisiko! Eine machbare Alternative auf den Gipfel ergibt sich über Erkundungen am Südgrat, wo 1978 eine Expedition der British Army Mountaineering Association mit ihrem Versuch scheiterte.
Im Team beschließt man, vom Ende des Südgrates etwa 200 Meter abzuseilen, um am Wandfuß der Südwestwand einzusteigen. Der Aufstieg über den Südgrat offenbart sich trickreich, lang und brüchig. Lediglich die schwierigsten Stellen abgesichert, meistern die Kletterer die 1500 Höhenmeter vom Basecamp bis zum Biwakplatz weitgehend seilfrei an einem Tag. Glowacz, der nur noch unter Einnahme von starken Schmerzmitteln klettern kann, und Christian Schlesener richten die Abseilstrecke ein, während der Rest des Teams letzte Vorbereitungen für die Nacht „an einem der schönsten Biwakplätze der Welt“ und den folgenden Klettertag trifft.
„Es ist 24 Stunden hell. Ein Traum für einen Kletterer.“
Philipp Hans, Christian Schlesener und Moritz Attenberger beginnen am 7. August um 8 Uhr morgens mit dem Abseilen bzw. Abklettern über Bänder und Absätze zum Wandfuß der Südwestwand. Glowacz und Dorfleitner folgen. Man klettert in zwei Teams und wechselt sich in der Führungsarbeit ab. Bis zum Gipfel sind es etwa 600 Meter, die man nonstop absolviert.
Die Anstrengung des Vortages sitzt allen in den Knochen. Die klettertechnischen Schwierigkeiten sind anfangs moderat später bewegen sich im oberen siebten, an wenigen Stellen im unteren achten Grad.
Um Mitternacht ist nach 15 langen, 50 bis 60 Meter Seillängen der Gipfel erreicht. Da es zu dieser Zeit nie richtig dunkel wird bietet sich ein grandioser Ausblick auf die umliegenden Eisberge.
2 Tage später sind alle wieder wohlbehalten im Basislager angekommen und man einigt sich nach einem intensiven Wechselbad der Gefühle auf den Routennamen: „Suffer and smile - boys don´t cry“
Nach knapp zwei Monaten wieder zu Hause
Die zum Teil sehr stürmische Rückreise auf der „Santa Maria“ nach Schottland wurde über Nord-Island und die Färöer Inseln angetreten, wo man ab Oban für den weiteren Nachhauseweg erneut die Bahn nutzte und am 28. August 2019 in Starnberg eintraf.
Sonnabend, 16.11.2019, 20:30 Uhr
Sonntag, 17.11.2019, 16:45 Uhr
Ort: Luis-Trenker-Saal
Vorverkauf: 17 Euro
Tageskasse: 18/17 Euro
inklusive VVO-Kombiticket
190
3 Bergsichtenfreunde online
Bestellen Sie einfach telefonisch oder per Mail. Bei Bedarf können Sie in unserem Dresdner Büro Ihre Bestellung probieren und abholen.