Wir reisen zurück in die Zeit der DDR und erleben, wie es war - das Klettern, Reisen und Leben unter Hammer und Zirkel im Ährenkranz. Ausgehend von den Erfahrungen des Autors Gerald Krug in den 80er Jahren erfahren wir, wie sehr Klettern als Lebensstil empfunden wurde und wie die Tücken der Diktatur des Proletariats umschifft werden konnten, um wunderbare Touren in die schönen Felsgebieten der DDR und weit darüber hinaus bis nach Mittelasien erleben zu können.
Der Klettersport war weitab vom Mainstream und die eingeschworene Gemeinschaft, die ihn betrieb, ließ sich viel einfallen, um Hindernisse, wie Materialmangel und Reisebeschränkungen zu umgehen. In der Boofe und am Lagerfeuer rückten die Menschen zusammen. Das Kletterwochenende war mehr, als nur eine Flucht aus der Realität - es war ein Leben in der Gemeinschaft ohne doppeltes Gesicht. Für viele war es ein zweites Zuhause.
Der Klettersport war beides, Flucht aus der Banalität des Alltags genauso, wie auch ein verzerrtes Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit. Die Lesung behandelt das Spannungsfeld zwischen der Freiheit in der Freizeit und dem trotzdem latent vorhandenen Ordnungsdruck eines deutschen Beamtenstaates und bringt uns bis an die Geschehnisse an der Berliner Mauer am 9.11. 1989.
Gerald Krug ist Autor und gleichzeitig Betreiber des auf Kletterliteratur spezialisierten Geoquest-Verlages.
1971 geboren, schätzt er sich glücklich, beide Gesellschaftssysteme mit ihren Schwächen und Stärken zu kennen und klettert bis heute begeistert zu Hause und international.
Auf sein Konto gehen Erstbegehungen von I bis Xc in zahlreichen Klettergebieten. Im Ehrenamt ist er Vorsitzender der IG Klettern Halle-Löbejün und engagiert sich im Sächsischen Landesverband des DAV für den Bereich Naturschutz.
15.11. 14:00, Für die Lesung gibt es noch Restplätze. Diese können am Veranstaltungsort gebucht werden.
Sa. 17.11.18, 13:30 Uhr, ca. 2h
Ort: Raubschloß, 1.Etage
kein Vorverkauf, Reservierung möglich
Tageskasse: 8/7 Euro
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